Lesezirkel im September

In einem Zeitalter, welches sich in ferne Zukunft entrückt, malt Aldous Huxley ein düsteres Bild der menschlichen Gesellschaft, in seinem dystopischen Roman, betitelt „Schöne neue Welt“. Hier entfaltet sich vor den Augen des Lesers ein Reich, in welchem die hehren Ideale der Freiheit und der Autonomie dem eisernen Joche staatlicher Übermacht und technischer Bevormundung geopfert sind. Der Mensch, einst Individuum von eigenem Willen, wird nunmehr in den kalten Hallen der Brut- und Normzentralen geboren, sein Dasein geprägt von starren Kasten, denen er unabwendbar zugehörig ist. Durch listige Konditionierung und das stete Gift der Droge Soma wird jede Regung des Widerstands, jede Sehnsucht nach Veränderung im Keim erstickt, und das Volk fügt sich willfährig in sein fremdbestimmtes Schicksal.

Der Roman folgt Bernard Marx, einem Alpha, der sich gegen die konforme Gesellschaft stellt, und John „den Wilden“, der von außerhalb der Gesellschaft kommt und traditionelle menschliche Werte vertritt. Durch die Augen dieser beiden Gestalten wird der Glanz der „schönen neuen Welt“ hinterfragt, und es offenbaren sich die Schrecken einer Ordnung, die durch Kontrolle und Technik den Menschen seiner Seele beraubt hat. Huxley, ein Seher seiner Zeit, mahnt vor den Gefahren, die in einer Welt lauern, die den Menschen zu einem Werkzeug des Konsums degradiert. Der Roman gehört zu den Einflussreichsten des 20. Jahrhunderts.

Zur Besprechung des Romans und seiner Aktualität in der Gegenwart treffen wir uns am Donnerstag, den 19.09.2024 um 19 Uhr in der Kuppel der Centrum Moschee.

(Böckmannstraße 40, 20099 Hamburg)

Wir bitten eindringlich das Buch vorher gelesen zu haben, um am Lesezirkel teilzunehmen.